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Studie "Spiele und Lieblingsspiele der Kindheit"

Die Couch ist in der Erwachsenenanalyse ein Instrument, mit dem eine psychische Verfassung gefördert werden soll, in der sich freie Einfälle/Assoziationen, Phantasien, Regressionen etc. leichter und unzensierter als im gewöhnlichen Alltag einstellen können. Eine solche Verfassung wird angestrebt, damit sich Unbewusstes, Verdrängtes und die damit verbundenen Konflikte deutlicher zum Ausdruck bringen können.

In der Kinderanalyse ist die Couch für diesen Zweck jedoch ungeeignet. Deshalb wird sie durch ein anderes Instrument ersetzt: das, was in der Erwachsenenanalyse die Couch, die freien Einfälle und das Phantasieren sind, sind in der Kinderanalyse das Spielzeug und das freie Spiel. Das freie Spiel ist in der Psychoanalyse somit eines der wichtigsten kinderanalytischen Behandlungsinstrumente, vielleicht sogar das wichtigste, sodass es möglichst gut erforscht und verstanden werden sollte.

Um hierzu einen Beitrag zu leisten, haben wir am Alfred-Adler-Institut eine qualitativ-empirische, auf Tiefeninterviews basierende Studie gestartet, die sich mit den Spielen und Lieblingsspielen der Kindheit beschäftigt. Wir interviewen Erwachsene und befragen sie, was ihnen von ihren früheren Spielen und Lieblingsspielen in Erinnerung geblieben ist und welche. Dabei geht es uns nicht alleine darum, die Bedeutungen zu rekonstruieren, die die Spiele und Lieblingsspiele der Kindheit für sie hatten (dazu wäre wohl eine Direktbeobachtung an Kindern geeigneter), sondern es geht uns auch und vor allem darum, das Verhältnis aufzuklären, das der erwachsene Mensch zu seinen Kinderspielen entwickelt: Distanzieren wir uns von unseren Kinderspielen? Schämen wir uns ihretwegen und, wenn ja, wieso? Und wie kommt es zu den oft zu hörenden Entwertungen des kindlichen Spiels, die in Redewendungen wie „Das ist ein Kinderspiel!“, „Du bist so kindlich/infantil!“, „Die spielen ja nur!“ anklingen. Oder werden die Erinnerungen an die kindlichen Spiele bewahrt und behütet als eine Art Schatz? Ist das Wissen darüber, welche Spiele und Lieblingsspiele ein Mensch in seiner Kindheit hatte von irgendwelchem diagnostischen und therapeutischen Nutzen? Oder ist es mehr oder weniger nutzlos? Denn es wäre ja durchaus vorstellbar, dass das Spiel in der Kindheit durchaus bedeutungsvoll gewesen ist, es für den Erwachsenen aber keine Bedeutung mehr besitzt.

Solchen Fragen nachzugehen erscheint uns lohnenswert, sowohl für die Erwachsenentherapie als auch für die Spieltherapie mit Kindern. Denn auch dort haben wir ja mit Eltern zu tun, die in einem irgendwie gearteten Verhältnis zum kindlichen Spielen stehen und damit den therapeuti­schen Prozess hemmen oder fördern können.

Wir hoffen, dass wir Sie auf unsere Studie „Spiele und Lieblingsspiele der Kindheit“ ein wenig neugierig machen konnten und Ihnen in nicht allzu ferner Zukunft unsere Ergebnisse präsentieren können.

Wenn Sie an einer Mitarbeit interessiert sein sollten, gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. für institutsinterne Interessenten, insbesondere für Ausbildungskandidaten: Wir freuen uns, wenn Sie sich als Interviewer an unserer Studie beteiligen!
  2. für institutsexterne Interessenten: Es wäre eine große Hilfe für uns, wenn Sie sich für ein Interview (Dauer ca. 60-90 Min.) zur Verfügung stellen und so unsere Forschung unterstützen würden. Damit würden Sie dazu beitragen, dass wir unser Verständnis und damit auch unsere psychotherapeutische Behandlungen verbessern können.

Bitte bedenken Sie aber, dass wir sowohl Interviewern als auch Interviewten keine Aufwandsentschädigungen anbieten können. Die gesamte Studie (und das schließt die Projektleitung mit ein) basiert ausschließlich auf ehrenamtlichem Engagement.

Leitung: Dr. Stefan Nauenheim

Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Wolfgang Baßler, Dr. Guido Dossche

Interviews: N.N. (Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten des Instituts)

 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. phil. Stefan Nauenheim (Projektleiter)
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0228 / 180 90 965